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Schnell ein eingespieltes Team: Ralf Meierhans, Sebastian Timm, Praktikant Basel Ddo, Andreas Wilinski und Carmen Steinhoff (v.l. ) Foto: Peter Schniederjürgen

Ahlen – Mit 23 Jahren noch einmal Praktikant in seinem alten Beruf: Basel Ddo hat überzeugt und kann jetzt eine Ausbildung in Ahlen machen. Vor zwei Jahren kam der Syrer als Flüchtling nach Deutschland.

„Die Zusammenarbeit hat Spaß gemacht!“ Mit einem Handschlag verabschiedet Andreas Wilinski seinen syrischen Praktikanten Basel Ddo. Der Obermeister der Sanitär- und Heizungsinnung ist voll des Lobes über den jungen Vater, der mit seiner kleinen Familie aus dem Bürgerkrieg in seiner Heimat geflohen ist. Eine Flucht, die sich über Jahre hinzog und die er mit seiner Arbeit finanzierte.

„Daheim in Syrien habe ich als Installateur gearbeitet und später in Ägypten auch“, berichtet der 23-Jährige. Schließlich in Deutschland angekommen, absolvierte er Integrations- und Sprachkurse. Das ermöglichte seiner Betreuerin von der Arbeiterwohlfahrt Hamm-Warendorf, Carmen Steinhoff, ihm einen Praktikumsplatz vorzuschlagen. „Es war ein wirklich vereinfachtes Verfahren, ein Anruf und dann die persönliche Vorstellung im Betrieb“, erzählt die Awo-Frau.

Bereits als Praktikant war Basel Ddo ein Gewinn für das Unternehmen. „Mit Basel klappt es gut. Er sieht direkt, wo er anfassen muss und hat schon den richtigen Blick“, lobt Kollege Ralf Meierhans. „Sonst sind wir von Praktikanten nicht so viel Verständnis gewohnt, aber das sind ja auch meist Schüler. Basel ist schließlich vom Fach“, ergänzt Sebastian Timm.

Wir als Handwerksbetriebe müssen den Menschen, egal woher, eine Chance geben…

Andreas Wilinski

Obermeister Wilinski hat den jungen Syrer nicht geschont, er kam direkt in den Trupp und dann auf die Baustellen – und hat sich dort bewährt. „Wenn die schon gute Sprache noch besser wird, steht einer Beschäftigung bei uns nichts mehr im Weg“, ist für den Installateur klar. Denn Basel Ddo hat für ihn das Zeug, die anspruchsvolle Ausbildung zu bestehen. Bis dahin warten noch einige Kurse auf den ehrgeizigen Mann. Sein Ziel ist es in jedem Fall, hier eine Ausbildung zu machen. Denn schon fachlich fasziniert ihn das deutsche System seines Gewerks. „Das ist ganz anders als bei uns. Ich möchte es in jedem Falle lernen“, steht für ihn außer Frage. Auch Chef Wilinski ist sich sicher: „Er macht das!“

Darin sieht der Innungsobermeister einen Gewinn nicht nur für seine Branche. „Wir als Handwerksbetriebe müssen den Menschen, egal woher, eine Chance geben, schon aus Eigeninteresse“, hebt Andreas Wilinski hervor. Er will für seine Kollegen ein klares Zeichen setzen. Gewinner gebe es schließlich auf beiden Seiten. Auf der einen stehe eine gute Fachkraft, auf der anderen eine wirkliche Lebensperspektive.