0238273950 firma@wilinski.net

Der Nachwuchsman­gel im Handwerk ist drama­tisch. Nun nimmt sich der Schülerhilfeverein „Keiner geht verloren“ (kgv) dieses Problems an. Dazu stellten am Montag zwei örtliche Handwerksmeister und der kgv-Vorstand eine Offensive vor mit dem Ziel, Jugendli­che für eine Ausbildung im Handwerk oder als Fach­arbeiter zu begeistern.

Zwei betroffene Unterneh­mer, Installateurobermeister Andreas Wilinsiki und sein Malermeisterkollege Martin Pörtzel, wollen nicht mehr nur über den Mangel an Nachwuchs jammern, sich nicht damit abfinden. ,,Mit dem kgv werden wir gezielt Eltern ansprechen, um auf die Chancen in unseren Gewerken hinzuweisen“, sagt Pörtzel. Zu diesem Zweck startet Berni Recker, Ge­schäftsführer des Vereins, eine Besuchstour, um bei den Eltern der vom kgv betreuten Jugendlichen Überzeugungs­arbeit zu leisten. ,,Ziel ist es, sie für den 17. September um 19 Uhr zu einem Infoabend einzuladen“, kündigt Recker an. Dann soll in den Räumen des kgv am Hansaplatz eine Runde mit Unternehmern,· Schülern und deren Eltern dafür sorgen, Berufsbilder von vermeintlich unpopulä­ren Branchen gerade zu rü­cken, Vorurteile abzubauen.

Denn es ist gar nicht be­kannt, wie gut die Verdienst­möglichkeiten bei uns schon ab dem ersten Lehrjahr sind“, sagt Installateurmeister Wi­linski. So verdienen die Be­rufseinsteiger gleich zwi­schen 700 und 800 Euro, Ten­denz stark steigend. ,,Das ist zwar nicht so viel wie eine Einzelhandelskette mit 1500 Euro bietet, nur wird sich dieses Einkommen auch .. nicht mehr wesentlich erhöhen“, fügt Silvia Adam­Recker, didaktische Leiterin beim kgv, hinzu. Auch die Aufstiegschancen seien grö­ßer. ,,Wenn es dann unbe­dingt doch noch ein Studium sein soll, ist die Ausbildung hier die beste Voraussetzung“, betont Martin Pörtzel.

All das und vieles mehr werden die kgv-Leute den El­tern und Schülern versu­chen nahezubringen. Dazu machen sich auch kgv-Vor­sitzender Burkhard Knepper und die Mitarbeiter Kurt Lit­win und Adern Türkoglu auf den Weg. ,,Wir müssen ein­fach die Potenziale heben“, macht Arthur Drescher deut­lich. Er wird zukünftig im Verein mit einer Kollegin die­se Schätze bei den jungen Leuten suchen und ihnen das Kapital, das sie in sich tragen, auch klarmachen. Der spendenfinanzierte kgv befasst sich seit mehr als zehn Jahren sehr erfolgreich damit, Schülern, die es aus verschiedenen Gründen schwer haben, Perspektiven zu schaffen. Dazu bietet der Verein „seinen“ Jugendlichen einen Raum, in dem sie in Ruhe lernen können, und da­rüber hinaus nahezu jede Unterstützung, die nötig ist.