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Tauzeit: Viele Schäden werden jetzt erst sichtbar – Notfälle Nonstop

Das Gute von gestern? Nicht heute. Beim Billigbäcker an der Hansastraße gibt‘s am Mittwochmorgen nur nasse Füße. Und auch im Wettbüro nebenan ist das Geschäft gelaufen. Die Decke liegt am Boden – und drum herum tropft es munter weiter. Kaum hat sich der Frost verabschiedet, ist der Wasserschaden da. Rohrbrüche bringen Ahlens Fachbetriebe in diesen Stunden ins Rotieren. In Häusern, öffentlichen Einrichtungen und auch im Freien.

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Viel Arbeit liegt vor Installateur Sebastian Timm im Wettbüro an der Hansastraße.

„Ein solches Volumen habe ich in all den Dienstjahren noch nicht erlebt“, sagt Andreas Wilinski. Während seine Kolleginnen im Büro pausenlos Alarmierungen entgegennehmen, sitzt der Chef am Steuer. Unterwegs auf Schadensbegutachtungen, um dann an seine Monteure zu übergeben. Ein Großauftrag erwartet den Installationsmeister am Vormittag an der Hansastraße. Im zweiten Obergeschoss ist ein Wasserrohr geplatzt. Zuerst stehen nur die Wohnungen darunter unter Wasser, über Nacht auch ganz unten Bäckerei und Wettbüro. Der gesamte Gebäudekomplex gleicht einer Tropfsteinhöhle. Deckenteile sind herabgestürzt, als sei wer weiß was passiert. Wilinski ordnet Notabsperrung an. Dann wird die Bautrocknung eingeleitet. Die kann dauern, weil auch die Zwischendecken voller Wasser sitzen. „Wenn wir das jetzt nicht gründlich machen, blüht hier in ein paar Wochen der Schimmelpilz“, sieht sich der stellvertretende Kreis-Obermeister vor einem Großauftrag, der es in sich hat.

An geregelte Arbeitszeiten sei seit drei Wochen nicht zu denken. Bis spät in die Nachtsei sein Team unterwegs, sagt er. Die Wochenenden eingerechnet. So mancher Rohrplatzer werde erst jetzt, wo es taut, sichtbar. „Die Leute stehen morgens auf und laufen plötzlich durchs nasse Wohnzimmer“, erzählt der Fachmann. Schadensstellen findet er vorrangig auf unisolierten Dachböden oder in Kellerräumen, in denen Fenster fahrlässig offen standen. „Wir hatten auch einen Fall, wo bei einer Familie die Heizung während ihres Urlaubs ausgefallen war“, so Wilinski. Den Rest könne sich jeder denken. Für routinemäßige Wartungsarbeiten bleibe momentan keine Zeit. Notfälle gingen vor. Und davon sei der Einsatzplan rappelvoll. Die, die vertröstet würden, zeigten dafür aber vollstes Verständnis.

Der Innungssprecher könnte über das, was diesen Winter für ihn so einmalig macht, noch viel plaudern, aber sein Handy funkt dazwischen. Die nächste Alarmierung. Wieder ein Notfall.